Morgens treffe ich eifrige Speedwanderer. Speedwandern in ordentlicher Kleidung scheint eine beliebte Freizeitbeschäftigung zu sein. Ich habe ja mal gelernt, eine Wanderung langsam zu beginnen um dann mit der Zeit einen Rhythmus zu halten. Hier ist das anders. Die Wanderer scheinen eher eine Art Geh Sport zu betreiben. Sie wirken nicht unerfahren. Eher scheinen sie ein Tourenbuch zu haben, in dem sie ihre eigenen Geschwindigkeiten peinlich genau mit den Zeitangaben auf den Wegweisern abgleichen. Es gelingt mich nicht mehr, andere Wanderer zu Grüßen. Meine Restwaden müssen bis Frankreich reichen. Ein paar Stunden noch.
La Dole. Alles voller Wanderer.
Hier, hinter dem Gipfel des La Dole, trennen sich die Wege des E4 und des Jurahöhenwegs. Ich laufe den E4 weiter nach Frankreich, der Juraweg führt hinunter Richtung Nyon und endet dort wohl auch.
Der Grenzübergang. Ein Pferd, ein Auto, ein Haus.
La Vattay. Im Winter Skigebiet. Im Sommer verlassen. Die Markierung bricht zusammen. Dummerweise sehen die Markierungen der Holzfäller auf den Bäumen genau so aus die die Wandermarkierungen. Rot und weiß. Tolle Sache.
Am Pass falle ich in ein Hotel. Natürlich kostet es unter 100 Euro. natürlich bekomme ich ein Zimmer. Und die Suppe, die ich mir wünsche, mag zwar aus Resten der vergangenen Tage gekocht zu sein, aber sie schmeckt besser als alles was ich in der Schweiz bekam. Der Hund wetzt durch den leeren Speisesaal. Die Hausherrin schleicht hinterher. Die Küche wartet auf den Winter. Und ich betaste wieder meine Waden. Ein paar Tage noch. Doch lange wird es nicht mehr gehen.Weiter auf dem E4 nach Lelex
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