Potsdam , mein Lieblingshotel. Wenn ich je „geschäftlich“ nach Potsdam muss will ich hier schlafen. Andere Straßenseite: Schloß. Alles da wo es hingehört.
Ich liebe Wanderwegweiser. Kurz hinter dem Bahnhof treffen sich die Fernwanderwege E11 und E10 - direkt an der Autobahn. Ich folge dem E11. Der ganze Wald ist voller Wegweiser, dicke Pfosten Stecken an den Ecken und jeder fünfte Baum ist bemalt. Eine großer Rausch muss das gewesen sein, als die Arbeiter den Wald mit all den Pfählen akupunktierten und mit Eimern von Baum zu Baum liefen und die Pinsel schwangen.
Schön ist es hier. Und reich. Unfassbar reich. Villen über Villen stehen am See und am Hang. Hier müssen Millionen Millionäre wohnen. Schon vor sieben Jahren war ich verblüfft, wie reich die Gegend um Potsdam ist, und wie arm und hart dagegen Berlin ist. Das hat sich verändert. Die Gegend ist noch reicher geworden. Ein Knabe mit HipHop aus Neukölln auf den Ohren wirkt hier ... wie ein echter Rebell, vielleicht, später. Das Wort passt nicht, die Musik muss passen.
Und Ferch - ach - nach Caputh - pflegt ein Image: die Havelländische Malerkolonie. Die herrlichen Farben, das Licht im Wald, die Spießigkeit Max Liebermanns - und ein E-Bike - alles lebt in einem Bild. Vor 100 Jahren stiefelten die Künstler hier in den Wald und malten fleissig wie heute die Wanderwegweisermaler. Was braucht man mehr um glücklich zu sein? Die Villen an der Strandpromenade lassen nur einen schmalen Weg zwischen hohen Zäunen. Brücken über den Weg verbinden den Garten mit den dicht an dicht liegenden privaten Streifen am See. Rasensprenger prassen gegen die Zaunlatten, Wasser rinnt auf den Weg. Zwischen den gepflegten Gartenbäumen das Licht, ach, das Licht dort über dem See, so frisch wie die kühle Briese aus dem Schilf. Ein paar Millionen nur ... und ein E Bike ... reichen. Gewitter kommt eh keins. Das Zimmer dann wieder moderne Kunst. Gönn ich mir, erstmal noch.
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